Zum Inhalt springen
Versandkostenfrei ab 30 Euro
30 Tage Geld-zurück-Garantie
⭐⭐⭐⭐⭐ 100.000+ Zufriedene Kundinnen
Wenn Keime wandern: Wie Darm und Scheide miteinander verbunden sind und was das mit wiederkehrenden Infektionen zu tun hat

Wenn Keime wandern: Wie Darm und Scheide miteinander verbunden sind und was das mit wiederkehrenden Infektionen zu tun hat


Viele Frauen kennen das: Erst ein Brennen beim Wasserlassen, dann ein Pilzgefühl und kaum ist das eine weg, steht das nächste Problem vor der Tür. Was wie zwei getrennte Infektionen wirkt, hat oft denselben Ursprung. Denn unser Darm, unsere Scheide und unsere Blase stehen in engem Kontakt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Warum Darmflora und Scheidenflora ein Team sind

Im weiblichen Körper ist alles eng miteinander verbunden. Die Nähe von Darm, Harnröhre und Scheide macht diesen Bereich besonders empfindlich für das Eindringen von Keimen. Gerade deshalb ist eine gesunde Besiedelung mit „guten“ Bakterien (also die sogenannte Flora) so wichtig.

  • Die Darmflora besteht aus Milliarden Mikroorganismen, die nicht nur bei der Verdauung helfen, sondern auch das Immunsystem unterstützen.
  • Die Vaginalflora, vor allem dominiert von Milchsäurebakterien (Laktobazillen), sorgt für ein saures Milieu, das krankmachende Keime fernhält. ¹ 

Wenn eines dieser Systeme aus dem Gleichgewicht gerät, kann das direkte Auswirkungen auf den gesamten Urogenitaltrakt haben.

Der stille Kreislauf: Vom Darm zur Scheide zur Blase (und wieder zurück)

Ein klassisches Beispiel:

  1. Darmbakterien wie Escherichia coli (E. coli) gelangen aus dem After zur Harnröhre, besonders leicht beim Toilettengang oder durch falsche Wischrichtung („von hinten nach vorn“).
  2. Dort können sie eine Blasenentzündung auslösen.
  3. Wird diese mit Antibiotika behandelt, sterben nicht nur die schädlichen, sondern auch viele nützliche Bakterien, im Darm und in der Scheide.
  4. Das Milieu in der Scheide verändert sich, der pH-Wert steigt und Pilze wie Candida können sich ausbreiten.
  5. Diese Pilze können den Darm besiedeln und von dort aus wieder zurück in die Scheide gelangen.

Es ist ein Teufelskreis, der viele Frauen betrifft, oft ohne zu wissen, dass all diese Beschwerden zusammenhängen.²


Warum Antibiotika oft mehr schaden als helfen

Natürlich sind Antibiotika bei akuten Harnwegsinfekten oft nötig, keine Frage. Doch sie wirken wie ein Flächenbrand im Mikrobiom: Sie töten alles ab, was ihnen begegnet. Die Folge:

  • Lücken in der Darmflora, die von Pilzen besetzt werden.
  • Eine geschwächte Vaginalflora, die Krankheitserregern keine Gegenwehr mehr bietet.
  • Das Risiko, dass sich die Keime über den Darm erneut ausbreiten, diesmal als Pilzinfektion oder mit wiederkehrenden Harnwegsproblemen.

Wie lässt sich der Infektionskreislauf durchbrechen?

Die Lösung liegt nicht allein in Medikamenten, sondern in der Stärkung der körpereigenen Abwehrmechanismen, also von Darm- und Scheidenflora:

Probiotika gezielt einsetzen: Es gibt inzwischen spezielle Bakterienkulturen, die den Intimbereich von innen heraus stärken können, oral oder vaginal angewendet.³
Ballaststoffe für den Darm: Sie fördern die Vielfalt der Darmflora und halten krankmachende Keime in Schach.
Sanfte Intimhygiene: Am besten nur mit Wasser oder milden, pH-neutralen Waschlotionen reinigen.
Begleittherapie bei Antibiotika: Wer ein Antibiotikum nehmen muss, kann gleichzeitig probiotische Präparate einnehmen, um die Flora zu unterstützen.
Ganzheitlich denken: Beschwerden im Intimbereich sollten nie isoliert betrachtet werden. Wer z. B. häufig Blasenentzündungen hat, sollte auch die Scheiden- und Darmflora im Blick behalten.

Ein Gleichgewicht, das Schutz bietet

Darm, Scheide und Blase sind keine voneinander getrennten Systeme – sondern ein fein aufeinander abgestimmtes Ökosystem. Wird eine dieser Schutzbarrieren gestört, können Infektionen die Folge sein, oft im Wechselspiel. Wer versteht, wie dieser Infektionskreislauf funktioniert, kann gezielter gegensteuern und sich langfristig schützen.² 

Quellenverzeichnis:

1. Schiereck, T. (2021). Mikrobiomanalyse der Harnblase und probiotische Therapieoptionen bei Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen, PMC 8381347.

2. Hübner, M., Jückstock, J. (2025). SpringerMedizin.de. Bedeutung des Mikrobioms von Vagina, Darm und Blase.

3. Gupta, K., Chou, M. Y., Howell, A., Whelan, M., & Roberts, A. (2024). Randomized controlled trial of oral and vaginal probiotics for prevention of recurrent urinary tract infections in premenopausal women. Clinical Infectious Diseases, 78(5), 1154–1162.

 

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag

1 Kommentar

Hallo, ich hoffe, ich kommuniziere direkt mit dem Ladenbesitzer?

klye

Hinterlasse einen Kommentar