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Alles über Ausfluss: Was er bedeutet und wann du genauer hinsehen solltest

Alles über Ausfluss: Was er bedeutet und wann du genauer hinsehen solltest

Es juckt, es riecht seltsam, oder da ist einfach… mehr als sonst.
Viele Frauen erleben Veränderungen im Intimbereich und viele tun das Gleiche: erstmal googeln, dann hoffen, dass es von allein weggeht oder direkt zur altbewährten Pilzcreme greifen. 

Aber Moment mal, nicht jeder veränderte Ausfluss ist gleich ein Pilz. Und vor allem ist nicht jeder Ausfluss überhaupt ein Grund zur Sorge. Denn das, worüber kaum jemand spricht, ist in Wahrheit ein extrem sensibles Frühwarnsystem deines Körpers.
Zeit, mal ganz offen über das zu sprechen, was wir alle kennen aber so selten verstehen: vaginalen Ausfluss.

Was ist Ausfluss und warum ist er wichtig?

Vaginaler Ausfluss, auch Zervixschleim genannt, ist eine natürliche Schutzfunktion. Der weibliche Intimbereich produziert täglich eine gewisse Menge an Sekret – mal mehr, mal weniger. Dieses Sekret besteht aus Zellen der Vaginalschleimhaut, Flüssigkeit aus den Drüsen des Gebärmutterhalses sowie einer Vielzahl von nützlichen Mikroorganismen. Klingt vielleicht technisch, erfüllt aber eine klare Aufgabe: Schutz.¹

Der Ausfluss hat drei zentrale Funktionen:

  1. Reinigung: Er transportiert abgestorbene Zellen und potenziell schädliche Keime nach draußen. Die Scheide reinigt sich also selbst, ganz ohne zusätzliche Waschlotionen oder Intimsprays.
  2. Feuchtigkeitsregulierung: Der Ausfluss hält die Schleimhäute feucht und elastisch, ein natürlicher Schutz gegen Reizungen, Mikroverletzungen oder Trockenheit.
  3. Infektionsabwehr: Im Ausfluss befinden sich wertvolle Milchsäurebakterien, die das Scheidenmilieu sauer halten und so krankmachende Bakterien, Pilze oder Viren abwehren.

Kurz gesagt: Der Ausfluss reinigt und schützt, reguliert den pH-Wert (zwischen 3,8 und 4,5) und hält schädliche Keime in Schach. Es ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass der weibliche Körper funktioniert, wie ein körpereigener Gesundheitswächter im Intimbereich. ¹ ²

Wie sieht „normaler“ Ausfluss aus?

Ausfluss kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, in welcher Phase deines Zyklus du dich befindest. Er verändert sich durch Hormone, Stress, Medikamente oder auch durch Erregung. Das bedeutet: Es gibt nicht die eine „richtige“ Farbe oder Konsistenz.

Typisch für normalen Ausfluss ist:

  • Farbe: klar bis milchig-weiß
  • Geruch: neutral bis leicht säuerlich
  • Konsistenz: dünnflüssig, cremig oder leicht zäh (z. B. rund um den Eisprung)
  • Menge: mal kaum spürbar, mal stärker (unterschiedlich)

Vor allem rund um den Eisprung wird der Ausfluss meist deutlich mehr und erinnert an rohes Eiweiß. Auch kurz vor der Periode kann er zunehmen oder leicht gelblich wirken, beides ist völlig unbedenklich.³ 

Ausfluss verstehen: Auf welche Signale solltest du achten 

Nicht jeder Ausfluss ist gleich: Farbe, Geruch und Konsistenz können viel über dein inneres Gleichgewicht verraten. Manche Veränderungen sind harmlos, andere sollten ärztlich abgeklärt werden. Wichtig: Du kennst deinen Körper am besten. Wenn dir etwas ungewohnt vorkommt, nimm das ernst.

Hier ein Überblick über typische Veränderungen und was dahinterstecken könnte:

  • Weißlich, krümelig & juckend: 

→ Verdacht: Scheidenpilz (Candida)
Dieser Ausfluss erinnert oft an Hüttenkäse, dicklich, weiß und krümelig. Dazu kommen fast immer starker Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen oder beim Sex und manchmal eine gerötete, gereizte Haut. Pilzinfektionen sind häufig, vor allem nach Antibiotika, bei hormonellen Schwankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Sie lassen sich meist gut behandeln, aber wenn sie immer wiederkehren, lohnt es sich, nach der Ursache zu suchen (z. B. durch Milchsäurebakterien vorbeugen).³ 

  • Grau-weiß & fischiger Geruch:

→ Verdacht: Bakterielle Vaginose
Viele Frauen bemerken zunächst keinen Juckreiz, sondern einen unangenehmen Geruch, vor allem nach dem Sex. Der Ausfluss ist dünnflüssig, eher grau als weiß, und riecht fischig.
Hintergrund: Die natürlichen Milchsäurebakterien (Laktobazillen) sind geschwächt und bestimmte anaerobe Bakterien vermehren sich. Die bakterielle Vaginose ist nicht gefährlich, kann aber das Risiko für andere Infektionen oder Komplikationen erhöhen, deshalb sollte sie behandelt werden. Rückfälle sind häufig, aber mit gezielter Probiotika-Therapie kann man gut vorbeugen.⁴ 

  • Gelb-grün & schaumig:

→ Verdacht: Trichomonaden-Infektion (STI)
Diese Art von Ausfluss ist oft stark riechend, schaumig und gelblich-grün. Sie geht häufig mit Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen und beim Sex einher. Trichomonaden werden beim Sex übertragen, bleiben aber oft lange unentdeckt.
Wichtig: Die Infektion muss mit einem Antibiotikum behandelt werden, auch der Sexualpartner oder die Sexualpartnerin sollte mit behandelt werden, sonst ist eine Reinfektion wahrscheinlich.⁵

  • Blutig außerhalb der Periode:

→ Mögliche Ursachen: hormonelle Schwankungen, Entzündungen, Verletzungen, selten auch ernste Erkrankungen.
Ein leichter bräunlicher oder blutiger Ausfluss zwischen den Blutungen kann viele Ursachen haben: Ovulationsblutung, Stress, hormonelle Verhütung oder harmlose Veränderungen am Muttermund. Wenn die Blutung häufiger auftritt, stärker wird oder zusammen mit Schmerzen oder unangenehmem Geruch auftritt, sollte du es gynäkologisch abklären lassen, auch, um ernstere Ursachen wie Myome, Polypen oder in seltenen Fällen Zellveränderungen frühzeitig zu erkennen.

Wichtig zu wissen: Nicht immer ist die Farbe allein ein klares Signal. Auch Geruch, Begleitsymptome, Häufigkeit und Zeitpunkt im Zyklus spielen eine Rolle. Vertraue deinem Körpergefühl und wenn du unsicher bist, hol dir ärztlichen Rat. Lieber einmal zu viel nachgefragt als zu spät.

Der natürliche Rhythmus deines Körpers

Im Laufe des Monats zeigt dein Körper viel Feingefühl und das merkt man auch am Ausfluss. Der weibliche Zyklus beeinflusst viele Körperfunktionen, und die Schleimhäute im Intimbereich sind da keine Ausnahme.

Hier ein kurzer Überblick, wie sich der Ausfluss im Verlauf deines Zyklus verändern kann:

  • Nach der Periode: kaum Ausfluss, eher trockenes Gefühl
  • Kurz vor dem Eisprung: klar, glasig, spinnbar, „Zervixschleim“, der Spermien den Weg erleichtert
  • Nach dem Eisprung: cremiger, weißlicher Ausfluss
  • Kurz vor der nächsten Periode: kann leicht gelblich werden, oft mehr

Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert und vollkommen natürlich.¹

Tabuthema Geruch: Wann ist’s zu viel?

Viele Frauen trauen sich nicht, über Geruch im Intimbereich zu sprechen. Dabei ist auch dieser ein wichtiger Hinweisgeber. Ein leichter, säuerlicher Eigengeruch ist normal und ein Zeichen für eine gesunde Scheidenflora.

Anders sieht es aus, wenn du Folgendes bemerkst:

  • Fischiger Geruch: oft ein Hinweis auf bakterielle Vaginose
  • Süßlich oder faulig: kann auf Infektionen oder Entzündungen hindeuten
  • Starker Geruch nach dem Sex: manchmal verstärken sich Symptome nach dem Verkehr, achte dabei auf Veränderungen

Tipp: Wenn du dich häufig „nicht frisch“ fühlst, versuche statt Intimsprays oder Slipeinlagen lieber, deine mikrobielle Balance zu stärken, z. B. durch spezielle Milchsäurebakterien.

Und was ist mit Ausfluss bei jungen Mädchen oder in den Wechseljahren?

Auch in der Pubertät und den Wechseljahren verändert sich der Ausfluss, doch gerade in diesen Lebensphasen wird selten offen darüber gesprochen. Dabei ist Ausfluss häufig eines der ersten sichtbaren Zeichen dafür, dass sich hormonell etwas im Körper bewegt. Bei Mädchen beginnt dies meist zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr: Ein weißlicher oder klarer Ausfluss zeigt an, dass der Körper hormonell „anspringt“ und sich auf die erste Regelblutung vorbereitet. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge, solange der Ausfluss geruchlos ist und keine Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen auftreten.

In den Wechseljahren dagegen wird der Ausfluss häufig weniger, was ebenfalls hormonell bedingt ist. Durch den sinkenden Östrogenspiegel trocknen die Schleimhäute leichter aus, wodurch auch das natürliche Schutzsystem der Intimzone empfindlicher wird. Viele Frauen berichten dann von einem erhöhten Infektionsrisiko oder einem allgemeinen Trockenheitsgefühl.³

Tipp: Hier können hormonfreie Pflegeprodukte, spezielle Intimpflege für reife Haut oder auch Milchsäurekuren unterstützen und das Gleichgewicht sanft stabilisieren.

Häufige Mythen rund um Ausfluss

Rund um das Thema Ausfluss kursieren viele Mythen und leider sorgen sie oft dafür, dass Frauen sich schämen, verunsichert sind oder sogar unnötig zu aggressiven Intimpflegeprodukten greifen. Zeit, mit ein paar Irrtümern aufzuräumen:

„Ausfluss ist immer ein Zeichen für eine Infektion.“
Nein! Ganz im Gegenteil: Ein gewisser Ausfluss ist ganz normal. Er schützt, reinigt und hält das innere Gleichgewicht aufrecht. Farbe und Menge können sich im Laufe des Zyklus verändern. Erst wenn Geruch, Farbe oder Konsistenz stark abweichen und Begleitsymptome auftreten, sollte man genauer hinschauen.

„Je mehr Pflege, desto besser.“
Falsch. Zu viel Waschen vor allem mit Seifen, Intimsprays oder Duschgels, kann das natürliche Milieu stören. Milchsäurebakterien, die dich eigentlich schützen sollen, werden dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht. Lauwarmes Wasser reicht meistens völlig aus. Wenn Pflege, dann möglichst mild, pH-neutral und auf die Intimzone abgestimmt.

„Wenn es nicht juckt, ist es harmlos.“
Nicht immer. Manche Infektionen verlaufen ohne klassische Symptome wie Juckreiz oder Brennen. Dafür zeigen sie sich z. B. durch unangenehmen Geruch oder veränderten Ausfluss. Deshalb lohnt es sich, auch ohne starkes Unwohlsein aufmerksam zu bleiben.

„Ausfluss stört – also besser mit Slipeinlagen abdecken.“
Slipeinlagen sind praktisch, aber Vorsicht bei täglicher Verwendung: Sie können das Klima im Intimbereich feucht halten und so das Risiko für Infektionen erhöhen. Wer sie regelmäßig trägt, sollte auf atmungsaktive Varianten ohne Kunststoff und ohne Duftstoffe achten oder lieber öfter mal ganz weglassen.

„Nur junge Frauen haben Ausfluss.“
Auch das stimmt nicht. Ausfluss begleitet uns über viele Lebensphasen, von der Pubertät bis nach den Wechseljahren. Je nach hormoneller Situation verändert er sich. Gerade in Phasen hormoneller Umstellungen (Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre) sind Veränderungen besonders häufig.

Ausfluss ist mehr als nur ein „Frauenthema“

Ob junges Mädchen, Mutter oder in den Wechseljahren, Ausfluss ist ein natürlicher Teil des weiblichen Körpers. Er schützt, reguliert und gibt Hinweise, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wer seinen Ausfluss kennt, versteht auch die Signale, die der Körper sendet. Statt sich zu schämen oder vorschnell zur Pilzcreme zu greifen, lohnt es sich hinzuschauen: Was verändert sich, wann, wie und warum?

Nicht jeder Ausfluss ist gleich bedenklich und nicht jede Veränderung braucht sofort eine Behandlung. 

Aber: Wer weiß, was normal ist, erkennt schneller, wenn etwas nicht stimmt. Intimgesundheit beginnt also genau hier bei dir, deinem Körpergefühl und dem Wissen, dass Ausfluss kein Tabu, sondern ein wichtiges Zeichen deiner Gesundheit ist.

Quellenverzeichnis:

1. Critchfield, A., et al. (2017). “Cervical mucus characteristics and fertility awareness.” Front Public Health, 5, 123.

2. Owen, D. H., & Katz, D. F. (1999). “A review of the physical and chemical properties of human cervical mucus and semen.” Fertil Steril, 72(1), 1–17.

3. Odeblad, E. (1997). Cervical mucus and its role in fertility regulation. Contraception, 56(5), 259–284.

4. Kenyon, C., Colebunders, R., & Crucitti, T. (2013). The global epidemiology of bacterial vaginosis: a systematic review. American Journal of Obstetrics and Gynecology, 209(6), 505–523.

5. Van der Pol, B. (2007). Trichomonas vaginalis infection: overview and epidemiology. Journal of Infectious Diseases, 196(Suppl 1), 25–32.

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